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“Jeder von uns hat einen Auftrag hier zu erfüllen, damit wir als paraguayisches Volk aus der Ignoranz und aus der Armut herauskommen.”

Anette Núñez in ihrer Abitur-Laudatio als beste Absolventin in Deutsch als Muttersprache, Colegio Goethe, Asunción, November 2004

Ich denke, dieses Postulat erfaßt symptomatisch eine der Hauptursachen der Misere dieses Landes, das einfach nicht voran kommen will.

 

Wenn ein Gringo nach Paraguay kommt, hat er das Geld und die Paraguayer die Erfahrung. Wenn er nach wenigen Jahren wieder in sein Land zurückkehrt, ist es umgekehrt.

Sprichwort in Paraguay und gleichzeitig Zielformulierung für paraguayischen Volkssport.



“(...) nuestra cultura es muy punitiva, castiga, prohibe, amenaza (...).”

José Britos, Psychologe und Lehrbeauftragter an der Universidad Católica de Asunción, über die paraguayische Gesellschaft, Symposium 1er. Foro Estudiantil “El diálogo como instrumento para construir una sociedad no violenta”, Colegio del Sol, Asunción, Dezember 2005

Deutsch: Unsere Kultur orientiert sich sehr an den Prinzipien Bestrafung, Züchtigung, Verbot und Drohung.

 

“(...) tenemos que salir de esa sociedad impositiva, dictatorial, autoritaria y militar, que no permite divergencia, que condena todo cuestionamiento y crítica para dar el paso a una sociedad democrática (...).”

William Tinjacá, Lehrer am Colegio del Sol (Asunción), über die paraguayische Gesellschaft, Symposium 1er. Foro Estudiantil “El diálogo como instrumento para construir una sociedad no violenta”, Colegio del Sol, Asunción, Dezember 2005

Deutsch: Wir müssen weg von dieser staatlich orientierten, diktatorischen, autoritären und militärisch bestimmten Gesellschaft, die keinerlei Abweichungen toleriert, die jegliche kritische Auseinandersetzung mit dem Istzustand verurteilt und bestraft, um den Schritt in eine demokratische Gesellschaft zu tun.


Die Rossignolie


“(...) wenn man gegen ein Volk ein Vorurteil hat, schreibt man die Fehler von einzelnen gleich der Allgemeinheit zu und die guten Eigenschaften nur den einzelnen. Das ist dumm! (...) Es wäre großzügiger, umgekehrt zu verfahren.”

Robert Merle, Die Insel, Goldmann, Frankfurt am Main 1986, S.219, vgl. hier

 

“ ’Also seid nicht mehr so freundlich, uns zu sagen, was wir zu tun haben’, schloß er. ‘Versucht uns nicht beizubringen, wie wir sein sollten, geht nicht davon aus, daß wir euch gleichen müssen, und erwartet nicht, daß wir in zwanzig Jahren all das richtig machen, was ihr in zweitausend Jahren falsch gemacht habt.’ (...) ‘Laßt uns bitteschön, verflucht noch mal, in Ruhe unser Mittelalter durchmachen!’ ”

Die Figur des El Libertador, General Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Palacios um 1830 im Gespräch mit einem Franzosen, sich aber auf die Europäer beziehend, in dem historischen Roman: Gabriel García Márquez, Der General in seinem Labyrinth, Goldmann, Köln 1989, S.165